01.11.2025
Gedanken zur Wochenwende

Endlich leuchtet er wieder, unser Kirchturm. Knopf und Wetterfahne sind wieder an ihrem angestammten Platz, auf der Spitze des Kirchturms und dank unseres ortsansässigen Restaurators leuchtet er golden und einladend über den ganzen Ort. Und ja, die Wetterfahne dreht sich, ich habe es selbst überprüft, in luftiger Höhe. Seht her, hier könnt ihr auftanken, Ruhe für die aufgescheuchte Seele finden, euch mit mentaler Energie und Liebe aufladen lassen, so wollen uns Knopf und Wetterfahne einladen. 60 Leute hatten am Samstag zu uns in die Kirche gefunden, unser Architekt hat einen Einblick in unsere fortschreitenden Bauarbeiten gegeben, unsere Vorsitzende hatte gute Dankesworte für alle Mitwirkenden, Spender und Sponsoren, einen Einblick in die Geschichte der letzten 25 Jahre gab es vom Vorsitzenden des Fördervereins – und viele Schätze aus den Zeitkapseln waren zu entdecken. Historische Dokumente von 1913, als der Knopf das erste Mal heruntergeholt werden musste über 1958 und 2020. Da konnten die Konfirmanden von damals ihren Kindern zeigen, schau, das haben wir für die nächsten Generationen in die Zeitkapsel gelegt. Auch unsere Generation, die Kindergartenkinder, die Kirchenspatzen (Christenlehre) und auch Kirchenälteste haben die neue Zeitkapsel mit Grüßen aus unserem Ort und unserer Zeit befüllt. Auch mit dem genialen Zeitungsartikel vom letzten Freitag. Wir und besonders unsere Handwerker arbeiten hart, denn wir wollen unseren Kirchturm erhalten. Wir machen uns Sorgen, denn natürlich kostet das alles und wir brauchen viel mehr als gedacht.

Doch eines sollten wir bei aller Arbeit und Sorge nicht aus dem Blick verlieren. In der Bibel heißt es: „Wenn der Herr nicht das Haus baut, ist die Mühe der Bauleute umsonst. Na, ja nicht umsonst, aber vergebens.

In der letzten Studie über die Zufriedenheit war eine Aussage: Ich mache mir Sorgen, ob ich genug bin. Darin steckt eine tiefe Angst, nicht angenommen zu sein. Und selbst verantwortlich dafür zu sein. Wie befreiend ist da doch die Erkenntnis von Martin Luther: Vor Gott müssen wir uns nicht beweisen. Wir müssen uns seine Liebe nicht erarbeiten, nicht erkaufen. Sie ist längst da, vorbehaltlos und bedingungslos, du bist genug so wie du bist. Was für ein Befreiungsschlag. Zum Aufatmen, auftanken, Balsam für die Seele. Doch wer sollte Gottes Liebe, die bedingungslose Zusage, du bist genug, erfahren, wenn er nicht an Gott glaubt? Deswegen leuchtet der Knopf auf der Kirchturmspitze so einladend. Gottes Liebe ist wie die Sonne, sie ist immer und überall da, sagt er. Du musst nur kommen. Dann kannst du auftanken. Mentale Energie und Liebe. Für uns Menschen, die wir auf Gott vertrauen, bedeutet diese Erkenntnis hier sind wir entlastet und befreit. Das wollen wir nicht vergessen, dann baut Gott auch mit an unserem, seinem Haus und ihr seid herzlich eingeladen.