Aug 30, 2025
Gedanken zum Sonntag

Wer am Sonntag einen evangelischen Gottesdienst besucht, hört von zwei Männern, die in Jerusalem in den Tempel zum Beten gehen. Der eine zählt seine guten Taten auf und prahlt damit und schaut verächtlich auf die anderen herab. Der der zweite Mann hat vor Gott nichts vorzuweisen. Er traut sich nicht nach oben zu blicken und sagt: Gott sei mir Sünder gnädig. Zu dieser Geschichte gehört der Satz: Wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. Jemand, der selbstkritisch ist, wird hier höher eingeordnet als einer, der hochmütig auf andere herabblickt. Wir kennen die Namen der beiden nicht. Und sie sind auch nicht wichtig. Wichtig ist, dass Menschen gesehen und aufgewertet werden, die mit leeren Händen dastehen, die versagt oder vielleicht Schlimmes angerichtet haben, die aber bereuen, was sie taten. Es ist ein Traum: der russische Präsident steht in einer Kirche, klopft sich an die Brust und bittet Gott und die Menschen in Kiew und überall um Vergebung. Und keine Rakete fällt mehr vom Himmel und tötet Frauen, Männer und Kinder.