13.09.2018
Turmarbeiten in Bad Blankenburg in der Endphase

Abschluss-Festgottesdienst am 7. Oktober

Bad Blankenburg. Die Anfang April begonnenen Turmarbeiten an der Nicolaikirche Bad Blankenburg gehen in die Endphase. Knopf- und Wetterfahne wurden restauriert und aufgesetzt, die Zimmerleute haben ihre Arbeiten bereits beendet. Derzeit laufen noch die Schieferarbeiten, die sich sehr aufwendig gestalten. Die Steinmetze wechseln noch einige Sandsteine aus, welche vom Brand von 1744 arg beschädigt waren.

Die älteste Sonnenuhr Bad Blankenburgs ist ebenfalls in Arbeit, um ihre frühere Schönheit zurückzuerlangen und bei Sonnenschein bald wieder die aktuelle Stunde anzeigen. Auch die vier Turmuhren wurden bereits eingebaut, müssen jedoch noch elektrifiziert werden. Dies ist für die dritte Septemberwoche geplant.

Am 7. Oktober wird ein Festgottesdienst mit Erntedank gefeiert und dies als Anlass genommen, den Turm wieder einzuweihen und die Arbeiten abzuschließen. An diesem Tag werden die Glocken zum ersten Mal wieder erklingen, nach achtmonatigem Schweigen.

Rückblick:

Die Dächer des Turmes und des Kirchenschiffes bedürfen einer dringenden Sanierung, da die Balken nach rund 270 Jahren in ihrer Stabilität stark beeinträchtigt sind. Dabei waren die Schäden erheblicher als anfangs gedacht. Zunächst wurden Schiefer und Bretterschalung entfernt, um schadhafte Balken auswechseln zu können. Die Turmkrone wurde heruntergeholt und die Kugel geöffnet, worin vor allem Dokumente und Münzen aus den 1980er-Jahren zum Vorschein kamen.

Für die Turmsanierung wurden zirka 650.000 Euro benötigt, die durch Städtebaufördermittel von Bund und Land, Finanzen der Landeskirche, des Kirchenkreises, Haushaltsmitteln der Kirchgemeinde und vielen große und kleine Spenden erbracht wurden.

Dank Initiative des 2014 gegründeten Kirchenbauvereins Bad Blankenburg e.V. konnten die Sanierung „angeschoben“ und zahlreiche Spenden gesammelt werden. Ein Beitrag dazu ist das Projekt „Minikirche“. Es handelt sich um Miniaturen aus Rudolstädter Anker-Bausteinen, die an Spender verschenkt werden.
„Nachdem wir bereits 200 Exemplare in Umlauf gebracht haben, werden wir nun weitere Miniaturen verteilen und für Spenden ab 10 Euro als Dankeschön überreichen. Erhältlich sind die Minikirchen im Büro der Kirchengemeinde sowie zu Gottesdiensten und Veranstaltungen zu Gunsten des Kichenbauvereins“, informiert dessen Vorsitzender Michael Pabst.

Nach Abschluss der Turmarbeiten soll es möglichst 2019 mit dem Kirchendach weitergehen. Dabei muss auch das Balkenwerk des Kirchenschiffes erneuert werden. „Dafür ist eine noch größere Summe notwendig. So wie es nach dem großen Stadtbrand im Jahr 1744 möglich war, die Kirche wieder aufzubauen, sollte es uns heutzutage eine Verpflichtung sein, diese als Gotteshaus, Kulturdenkmal und Veranstaltungsort zu erhalten“, so Michael Pabst.

Die Nikolaikirche Bad Blankenburg wurde 1385 errichtet und 1744 bei einem Stadtbrand zerstört. Bereits drei Jahre später war der Wiederaufbau beendet. Ein großer Teil des Turmes stammt noch vom Vorgängerbau. Heute finden in der Kirche nicht nur Gottesdienste statt, sondern auch viele Konzerte und Veranstaltungen, die das kulturelle Leben der Region bereichern. Eine Besichtigung ist täglich möglich, auch im Rahmen einer Stadtführung.

Fotos: Kirchgemeinde

Weitere Infos: www.nicolaikirche-bb.de/Kirchenbauverein

Spendenkonto: Kirchenbauverein Bad Blankenburg e.V.
Kennwort: Kirchensanierung
Bank: Volksbank eG Gera Jena-Rudolstadt
IBAN: DE71830944540020001747 BIC: GENODEF1RUJ

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