02.09.2023
Gedanken zur Woche - Schöpfungszeit

Septemberzeit ist Schöpfungszeit. Die Idee geht zurück auf die Idee des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Dimitros I. Er gab 1989 den Anstoß, den 1. September als einen Tag der Bewahrung der natürlichen Schöpfung zu begehen. Auch Papst Franziskus hat im Jahr 2015 einen jährlichen Gebetstag für die Schöpfung am 1. September angeregt.

Ich war 2007 Mitglied der Arbeitsgruppe, die das erste Andachtsheft und mögliche Traditionen für unsere Evangelische Kirche in Mitteldeutschland zur jährlichen Schöpfungszeit erdachte und veröffentlichte.  
Mich motiviert dieser Monat und ich gestalte ihn theologisch und persönlich besonders Schöpfungs-Klima-bewusst.
In einem besonderen TagesKalender vom 1. September bis 4. Oktober denkt jede Woche über eine besondere (Glaubens)Frage nach:
1.-7.09.23 GEMEINSAM: Was kann – und darf – der Glauben in einer Demokratie?
8.-14.09.23 GUT: Wir wissen, was gut ist. Was ermutigt uns, es zu tun?
15.-21.09.23 GENUG: Erfolg, Ansehen, Aussehen… wie viel genügt?
22.-28.09.23 GERECHT: (Un)gerechtigkeit macht nicht an Landesgrenzen halt – wo schauen wir hin? 29.09.-4.10.23: GELIEBT: Gottes liebender Blick auf die wunderbare Schöpfung – mit welchen Augen sehen wir?

Fragen über Fragen „…damit ihr das Leben in Fülle habt“ (Johannes 10,10), biblischer Impuls für den diesjährigen Schöpfungsgottesdienst. Wir feiern ihn Anfang September in unseren Ortsgemeinden.
Das erste Mal findet er zum Auftakt der Schöpfungszeit auch ökumenisch als zentraler Eröffnungsgottesdienst statt: Sonntag, 3. September um 15 Uhr auf dem Theaterplatz in Erfurt (bei Regen in der St. Severi-Kirche).

Gerade bekommt die materielle Fülle einen Dämpfer. Die allzeitige Verfügbarkeit von Allem ist keine Selbstverständlichkeit (mehr). Bei all der Bitterkeit, die diese Situation hinterlassen kann, fragen wir gleichzeitig: Was kann unser Leben wirklich erfüllen? Was bedeutet Fülle auf den zweiten ehrlichen Blick?

Im Monat September suchen wir als Kirchen in Deutschland und Europa bewusst nach Wegen, einen Einklang herzustellen zwischen unserer fordernden materialistischen Welt und dem konfessionsübergreifenden christlichen Auftrag, Gottes Schöpfung zu bewahren, Ressourcen zu schonen und das Klima (auch mitten unter uns) zu schützen. Wir beten und arbeiten daran.
Wir stellen uns den unbequemen Fragen. Weshalb?

… „weil der Glaube an Gott, den Herrn der Schöpfung Menschen bewegt, mutige Schritte zum Schutz der Schöpfung zu gehen und sich ihrer Verantwortung der Bebauung und Bewahrung zu stellen.“
Machen wir uns also gemeinsam auf die Suche nach dem „Leben in Fülle“.  Daraus wächst Kraft und Motivation für konstruktive und verbindende Antworten auf die SeptemberFragen, die alle bewegen und besorgen!  

Das wünscht allen Lesenden mit der Einladung zur gemeinsamen Schöpfungszeit

Pfarrerin Christina Weigel