19.07.2025
Gedanken zur Woche - Nachgedacht
„Du alte Meckerziege!“ betitelt mich meine Frau, wenn es mir mal wieder nicht schnell genug geht und ich mich aufrege. Im Straßenverkehr, an der Supermarktkasse oder am Telefon, wenn ich in die Warteschleife gelegt werde, dann reißt mir schnell der „Geduldsfaden“! Zu meckern gibt es vieles und oft merken wir gar nicht, wie meine Unzufriedenheit schlechte Stimmung verbreitet.
„Seid barmherzig! Richtet nicht! Verdammt nicht! Vergebt!“ heißt es bei Jesus im Lukasevangelium. „Warum kümmerst du dich um den Splitter im Auge deines Bruders und bemerkst nicht den Balken in deinem eigenen Auge?“ Lukas 6
Offensichtlich ist das Meckern und die Unzufriedenheit über Alltagsprobleme so alt wie die Menschheitsgeschichte. Und vermutlich brauchten die Menschen zu Jesu Zeiten auch immer wieder mal so ein Anstoß zur Selbstreflexion, denn Unzufriedenheit und Meckern machen uns krank. Messen Sie in einem solchen Moment mal Ihren Blutdruck!? Schnell kann man sich das Meckern abgewöhnen, dazu reicht ein einfaches flexibles Armband. Immer dann, wenn ich mich beim Meckern erwische, wechselt das Armband das Handgelenk. Das nennt man eine therapeutische Übung, also eine geistige Bewegung, die durch eine körperliche Bewegung unterstützt wird. Psychologen haben herausgefunden, dass man sich innerhalb von drei Wochen das Meckern abgewöhnen kann. Das ist keine Zauberei, sondern ein Ritual, bei dem Körper und Geist zusammenarbeiten und die Zufriedenheit und das Glücksgefühl wachsen. Dabei kommt es gar nicht auf das Armband an, es funktioniert auch mit einem Ring oder der Armbanduhr. Sie werden merken, dass Ihnen ohne das Meckern bestimme Dinge bewusster werden, die Ihnen vorher nicht aufgefallen sind. Zum Beispiel der interessante Weg den Sie gerade mit dem Auto zurücklegen, die Fülle des Angebotes in den Regalen des Supermarktes oder der schöne Raum, in dem Sie auf den Gesprächspartner warten.
Ein gesegnetes meckerfreies Wochenende wünscht Ihnen
Ihr Pfarrer Martin Krautwurst aus Rudolstadt.