31.05.2025
Gedanken zur Woche - Exaudi 2025

Herr höre meine Stimme, wenn ich rufe. Psalm 27,7

„Lieber Gott, mach, dass…“ so beginnen wohl die meisten Stoßgebete, mit denen Menschen, ob sie auch sonst an Gott glauben, oder nicht, ihre Bitte in der Not eröffnen.

Die persönliche Bitte um Hilfe beschränkt sich keineswegs auf Menschen, die zu einer Kirche oder anderen Religionsgemeinschaft gehören. Oft sind es, neben den wirklichen Notlagen, recht einfache Wünsche. Schüler vor der Klassenarbeit, Sportler vor dem Wettkampf, die Grenzen dessen, worum wir bitten, sind offen.

„Herr höre meine Stimme, wenn ich rufe.“ Der Sonntag Exaudi beschwört Gott, sich unseren Bitten zu öffnen. Während der Beter des Psalms, aus welchem dieser Vers stammt, davon bewegt ist, dass Gott ihm helfen kann, scheint diese Gewissheit gesellschaftlich nicht so weit verbreitet. Aber das hindert nicht.

Die gute Nachricht an Alle: „Gott ist gegenwärtig.“ Es kann also auf keinen Fall schaden, sich an Gott zu wenden. Ich meine, dass genau so viele Menschen denken. „Ob es hilft? Vielleicht!“

Gott hört uns. Aber wo hören wir ihn? Wo richten wir uns nach dem, was er uns, zum Beispiel in der Bibel, sagt?

Wenn ich mich an Gott wende, also bete, geschieht oft etwas Unvorhergesehenes. Ich glaube, dass Gott mich hört. Mein Gebet wird zu einem Gespräch meines Herzens. Will ich das, worum ich bitte, wirklich? Und was tue ich, damit meine Bitte Wirklichkeit wird? Was ist mein Beitrag dazu?

Oft ist es so, dass mir bewusst wird, welche Schritte ich gehen muss, damit mein Wunsch Erfüllung findet. Mich an Gott zu wenden, öffnet mir die Augen. Beten bringt mir Klarheit. Gerade wenn ich für andere Menschen bete, sehe ich sie mit anderen Augen. Es macht mein Leben reicher und reflektierter. Ich fühle mich von Gott in meinem Denken begleitet. Auch durch meinen eigenen Zweifel und Unglauben hindurch. „Herr höre meine Stimme …“

Sich an Gott wenden, heißt auch zu sehen was mir geschenkt ist. Wer immer mehr will, wird am Ende enttäuscht sein. Wer sich immer mit denen vergleicht, die mehr haben, verliert sein eigenes Leben aus dem Blick.

„Herr höre mich, wenn ich rufe.“

Gott hört. Hören wir? Hören wir, was die Menschen bewegt, mit denen wir unser Leben teilen. Lassen wir unsere Herzen bewegt sein. Offen für die anderen und für das, was er uns sagen will.