13.06.2025
Gedanken zur Woche - Die Zeit ohne Feste
Wenn Ostern und Pfingsten gefeiert sind, wird langsam Sommer. Und im Sommer wird es ruhig. Jedenfalls, was die kirchlichen Feste angeht. Das nächstgrößere ist Erntedank. Weihnachten ist immerhin noch ein halbes Jahr hin. Man nennt die Trinitatis-Zeit darum oft die "festlose" Zeit.
Trinitatis heißt auf Deutsch übrigens Dreifaltigkeit. Es kommt von der Vorstellung, dass es Gott in drei Gestalten gibt. Da kommt tatsächlich das Wort „Falte“ drin vor. So, wie in den Anti-Falten-Cremes aus der Werbung. Drei Falten – drei Teile desselben. So, wie wenn ein Fächer von vorne betrachtet drei Falten breit ist, aber von der Seite sieht es so aus, als sei er nur ein Streifen.
Dieses „Drei in Ein“ ist ein Bild für die Dreieinigkeit Gottes. Von der Seite betrachtet einer, darum auch: Monotheismus. Aber diese drei, von vorne betrachtet, von Angesicht zu Angesicht: Dann siehst du Gott als Vater, Gott als den Sohn und Gott als den Heiligen Geist. Drei Falten des einen Fächers. Und mit der Faltencreme kannst du jetzt immer sagen: Sogar Gott ist mehrfältig – und das steht ihm gut an.
Wenn auch kirchlich Manches ruhiger wird, im Persönlichen ist ja vieles auf den Sommer verlegt. Weil man da ja dann Zeit hat. Und schließlich steigt die Terminflut auch im Sommer. Wann wird es mal besinnlich? Vielleicht wieder im Advent?
Ich wünsche Ihnen, dass Sie ihren Kalender besinnlich halten können. Denn ein bisschen Ruhe braucht der Mensch – sonst werden es mehr als drei Falten.