26.04.2025
Gedanken zur Woche - Als Getaufte haben wir ein neues Leben

Der Sonntag in dieser Woche heißt Quasimodogeniti, zu deutsch: wie die neugeborenen Kinder. Dieser Sonntag will uns daran erinnern, dass wir durch die Taufe ein neues Leben erhalten. Gott schenkt es uns. Das ist auch so ein bisschen wie Auferstehung, weil alles, was unser altes Leben schwer gemacht und belastet hat, weggenommen wird. Durch Gott wird alles neu. Lassen sie mich von Hanna erzählen. Hanna lebte lange bevor Jesus geboren wurde und sie war die Mutter des großen Propheten Samuel. Im Alten Testament der Bibel wird von ihr berichtet. Hanna hatte lange Zeit ein Leben, das von Ungerechtigkeit und Leid geprägt war. Sie wünschte sich so sehr ein Kind, aber ihre Hoffnungen wurden von Mal zu Mal enttäuscht. Ihr Mann Elkana versucht sie zu trösten, aber so ganz gelingt ihm das nicht. Allerdings hat er ja auch Kinder mit seiner zweiten Frau Peninna und die sorgt dafür, dass Hanna jeden Tag vor Augen geführt wird, was sie für eine Versagerin ist. Hanna trauert, betet und klagt. In einer Zeit, in der Kinder die Altersvorsorge sind, sieht ihre Zukunft  dunkel aus. Hanna ist am Ende und hat keinen Lebensmut mehr. In ihrer großen Not flüchtet sie sich in den Tempel und klagt Gott ihr ganzes Leid. Und Gott erhört Hanna, er schenkt ihr einen Sohn. Hanna nennt ihn Samuel, das heißt: er ist vom Herrn erbeten. Gott hat Hanna ein ganz neues Leben geschenkt. Die Zukunft ist nun strahlend hell. Hanna ist nicht mehr am Boden zerstört, sie steht aufrecht da, mit erhobenem Kopf und voller Würde. Aus der Last ihres Lebens wird ein einziger Jubel. Hanna singt ein Lied, das machtvoll und voller Hoffnung von einer Auferstehung erzählt. Es lobt Gott,  der ein neues Leben schenken kann, wenn man sich ihm anvertraut.

In der Taufe wenden wir uns Gott zu und er hat die Kraft, alles in unserem Leben zu verändern. Dann fühlt man sich wie neu geboren, wie auferstanden mitten im Leben.

Hannas Lied kann man übrigens in der Bibel nachlesen: im Alten Testament,

Samuel Kapitel 2, Verse 1 - 8.

Ihre Marion Weidner, Gemeindepädagogin