Kirche und Gebärdensprache

"Wer hat den Menschen die Sprache gegeben? Und wer macht sie taub? Ich bin es, der Herr!" Nach 2. Mose 4,11 sind auch Gehörlose und ihre Gebärdensprache(n) Teil der Schöpfung und Heilsgeschichte Gottes. Ihre Kultur ist einzigartig und vielfältig zugleich.
"Ein Körper besteht nicht aus einem einzigen Teil, sondern aus vielen Teilen. Wenn alles nur ein einzelner Teil wäre, wo bleibt da der Leib? So ist es auch mit Christus. Er ist mit der Gemeinde, die sein Leib ist. Ihr alle seid zusammen der Leib von Christus, und als Einzelne seid ihr Teile an diesem Leib." Kirche ist demnach nur in ihrer Vielfalt vollständig. So schreibt es Paulus im 1. Korintherbrief 12,12ff. Also sind auch Gehörlose und ihre Kultur unverzichtbar für die Gemeinschaft der Getauften. Und deshalb gibt es »Gehörlosenseelsorge«.

Wir treffen uns regelmäßig in Saalfeld. Einmal im Monat findet der Gottesdienst in Gebärdensprache statt. Im Anschluss ist bei Kaffee und Kuchen „Zeit zum Plaudern“.

Treffpunkt
Evangelisches Gemeindehaus

  • Am Hohen Ufer 8
    07318 Saalfeld/Saale

Bei Fragen zu Glaube und Kirche bzw. bei dem Wunsch nach Seelsorge oder kirchlichen Handlungen wenden Sie sich gern an mich. Als Kirchenmitglied haben Sie ein volles Recht auf alle Angebote:

  • Taufe   
  • Konfirmation
  • Hochzeit   
  • Beerdigung
  • Religionsunterricht   
  • Gemeindefahrten
  • Seelsorgegespräche   
  • Gottesdienste

Besser gemeinsam als einsam

Stellen Sie sich vor: Sie wechseln aus beruflichen Gründen oder privat für längere Zeit ins Ausland. Da gibt es eine Gruppe von Menschen, die Ihre Sprache spricht und Ihre Sorgen kennt. Gehörlosenseelsorge ist ebenso fremdsprachliche Gemeindearbeit auf dem Gebiet unserer Landeskirche — so wie die deutschsprachigen Auslandsgemeinden in anderen Teilen der Welt auch. Alle Angebote und Veranstaltungen mit Gebärdensprache in der EKM bezeichnen wir als »Gehörlosenseelsorge«. Für die Seele Sorge tragen, das kann bedeuten: einander beistehen, zusammen traurig sein, sich gegenseitig stärken, Glück miteinander teilen — also Gemeinde sein.
Gebärdensprachliche Gemeindearbeit gibt es schon seit Jahrzehnten auf dem Gebiet der EKM. Sie ist aus der Einzelseelsorge erwachsen, weil der Glaube in Gemeinschaft führt. Christsein lebt von Kommunikation — mit Gott und mit anderen.
Jedoch behindern oft Barrieren das Miteinander und grenzen Menschen aus — besonders auf kommunikativer Ebene. Deshalb ist auch in der Kirche noch mehr Barrierefreiheit nötig. Dazu veröffentlichte der Ökumenische Rat der Kirchen 2003 die Erklärung »Kirche aller« mit vielen Aussagen zum Thema "Inklusion", die 2009 in der UN-Behindertenrechtskonvention wieder begegnen:

  • Anerkennung statt Mitleid
  • Respekt statt Diskriminierung
  • Gleichstellung statt Bevormundung
  • echte Akzeptanz und Solidarität
  • Unverzichtbarkeit aller Glieder
  • (kulturelle) Vielfalt als Bereicherung
  • Kompetenzen sehen statt Defizite
  • Einheit in Verschiedenheit (Gal.3,26f.)
  • als Vision einer gerechten Welt

 Sie haben Interesse? Sprechen Sie uns an.

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