10.12.2018
Kirchenkreis bei Pilotprojekt dabei

Thüringer Pfarrerinnen und Pfarrer teilen sich Elektroautos mit Bürgern

Modellprojekt „Neue Mobilitätsysteme und Elektromobilität in der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands“


Auf Basis ihrer 2017 beschlossenen Umwelterklärung will die Evangelische Kirche Mitteldeutschlands (EKM) den selbst verursachten Ausstoß von Kohlendioxid verringern. Pfarrerinnen und Pfarrer können aber angesichts der Zuschnitte der Pfarrbereiche und der individuellen Einsatzzeiten nur vereinzelt den öffentlichen Verkehr oder das Fahrrad nutzen. Deshalb ist am 7. Dezember ein besonderes Pilotprojekt gestartet, an dem auch der Kirchenkreis Rudolstadt-Saalfeld teilnimmt.


In Zusammenarbeit mit dem Institut Verkehr und Raum (IVR) und mit Förderung des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) wurde ein Konzept zur Einführung von Elektrofahrzeugen im kirchlichen Verkündigungsdienst entwickelt und auf Basis einer Machbarkeitsstudie ausgewählte Standorte mit jeweils einem Elektrofahrzeug vom Typ Renault ZOE sowie Lademöglichkeiten ausgestattet. Im Kirchenkreis befindet sich das Fahrzeug in Nähe der Johanneskirche Saalfeld.


Die Grundidee besteht in einer gemeinsamen Nutzung als Dienstfahrzeuge für Mitarbeitende sowie für private Zwecke durch weitere Interessenten als „Bürgerauto“. Dafür wurden sieben Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur beschafft sowie die Potentiale zur Nutzung lokal erzeugten Stroms geprüft.


Die Gesamtkosten für das wissenschaftliche Projekt liegen bei 41.000 Euro. Das TMUEN unterstützt dieses mit 30.750 Euro (75 Prozent). Außerdem wurde jedes Fahrzeug mit jeweils 10.000 Euro Zuschuss bezuschusst. Die Fördermittel des TMUEN betragen insgesamt ca. 71.000 Euro. Über das Projekt liefen Bestellung, Zulassung und Übergabe.


„Wir wollen nicht nur vom Klimaschutz reden, sondern ihn auch umsetzen. Da die Nutzung eines Kraftfahrzeugs meist unvermeidbar ist, bietet sich der Einsatz von Elektroautos an und durch Carsharing wollen wir den Klimaschutz-Effekt zusätzlich erhöhen", sagte Michael Lehmann, Personaldezernent der EKM, zur Übergabe der Fahrzeuge am Landeskirchenamt Erfurt.


Den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie nach biete sich neben der Nutzung im Verkündigungsdienst genügend Restreichweite, um private Fahrten abzudecken. Durch die Schaffung einer bedarfsgerechten Versorgung mit Mobilitätsangeboten gelinge es vielleicht sogar, die ländlichen Kommunen wieder attraktiver zu machen und Entwicklungen wie die Landflucht zu bremsen oder gar umzukehren, so Lehmann abschließend.


Projektleiter:


Prof. Dr. Mathias Gather, Direktor des Instituts Verkehr und Raum der Fachhochschule Erfurt


Bearbeitende:


Christian Vollrath, Dr. Mathias Wilde und Claudia Hille vom Institut Verkehr und Raum der Fachhochschule Erfurt
Finanzierung:

Bildunterschrift (v.l.n.r.):

Jan Westphal (Geschäftsführer Horizonte gGmbH Altenburg), Dietmar Wiegand (Stellvertretender Superintendent des Kirchenkreises Altenburger Land), Christian Sparsbrod (Pfarrer und Klinikseelsorger des Kirchenkreises Rudolstadt-Saalfeld) und Pfarrer Jens Bechtloff (Pfarrer der Regionalgemeinde Kindelbrück) bei der Übergabe der Elektroautos. Foto: EKM


Rückfragen:

Christian Vollrath, Institut Verkehr und Raum Erfurt, Tel. 0361-6700-776