15.10.2022
Gedanken zur Woche – Hauptsache: Die Liebe!

Was wollen wir in diesen Krisenzeiten? Wir wünschen uns Gesundheit, gesicherte Lebensbedingungen, Ruhe und Frieden bei uns und in der Welt. Wir wollen das Gute. Wir wollen das Beste – warum auch nicht. Das macht sich die Werbung zu nutze. Sie versucht uns klar zu machen, dass es in diesem Geschäft die besten Betten gibt. Bei diesem Kaffee handelt es sich um den Besten. Die größten Rabatte in der Inflation. Und alles sei gut für uns. Wir lassen uns von der Werbung beeinflussen. Erstaunlicher Weise! Denn allgemein wissen nur wir selbst, was für uns das Richtige, das Wichtigste, die Hauptsache ist. Wir lassen uns nicht gern von jemand anderem etwas sagen. Da lesen wir in der Bibel: „Dies Gebot haben wir von Gott, dass wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder und seine Schwester liebe.“ (1. Johannes 4, 21 - Wochenspruch) Ein Ratschlag von höchster Stelle. Was ist das Wichtigste?

Eine Legende erzählt: „Ein junger, wissbegieriger König bat die Weisen seines Landes, alles Wichtige über das Leben aufzuschreiben. Sie machten sich fleißig an die Arbeit und legten nach vierzig Jahren ihre Studien in tausend Bänden vor. Der König war inzwischen sechzig Jahre alt. Er bat die Gelehrten, weil er die tausend Bücher nicht mehr alle lesen könne, das Wichtigste herauszuschreiben. Nach zehn Jahren hatten die Weisen ihre Einsichten in das Leben in hundert Bänden zusammengefasst. Der König sagte: „Das ist noch zu viel. Mit siebzig Jahren kann ich nicht mehr hundert Bände studieren. Schreibt nur das Allerwichtigste!” Die Gelehrten gingen wieder an die Arbeit und brachten das Allerwichtigste in einem einzigen Buch zusammen. Damit gingen sie zum König. Aber der lag schon im Sterben und wollte nun von den Gelehrten noch das Wichtigste aus ihrer Arbeit erfahren. Sie fassten das Wichtigste in einem Satz zusammen: „Die Menschen leben, leiden und sterben. Und was wichtig ist und überlebt, ist die Liebe, die empfangen und geschenkt wird.”

Was erwartet Gott von uns? Wie kann unser Leben gelingen? Wir suchen Orientierung. An andrer Stelle heißt es in der Bibel: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir erwartet, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig wandern mit deinem Gott.“ (Micha 6, 8) Diese drei Säulen können unser Leben tragen: Gottes Wort – Liebe – Demut. Wenn wir uns an die Hauptsache- die Liebe - halten, verbessert sich auch unser Zusammenleben in den Familien, in den Dörfern und Städten, im ganzen Land.

Lassen Sie es uns ausprobieren.

Pfarrer Günter Dimmler, Königsee