06.04.2024
Gedanken zur Woche - Der Hauptmann macht eine Entdeckung

Dem jungen Hauptmann ist es ganz schlecht vor lauter Angst. Noch einmal nähert er sich vorsichtig dem Felsengrab, in dem der Aufständische zur letzten Ruhe gebettet lag. Er ist gestern hingerichtet worden. Der Hauptmann hat seine Hand am Schwert, nur vorsichtshalber. Es könnte ja sein, dass es noch Unruhe gibt. Für Unruhe hatte der Hingerichtete reichlich gesorgt: Er predigte von Gottes Herrschaft, heilte Kranke und tat Wunder. Schließlich zog er wie ein König in Jerusalem ein. Die Menschen jubelten ihm zu. Für all das wurde er angezeigt, man unterstellte ihm, ein Revolutionär zu sein. Darauf stand die Todesstrafe. Tod durch Kreuzigung, so sahen es die Gesetze der römischen Weltmacht vor.

Am Grab war alles ruhig. Doch den Hauptmann quälte die Erinnerung. Mit Erschütterung sah er Jesus sterben. Und hatte sich nicht gar der Himmel verdunkelt? Oder war es ein Trugbild. Die Freunde von Jesus, dem Gekreuzigten, holten den Leichnam am Abend ab und legten ihn in das Felsengrab. Sie weinten. Der Hauptmann war ihnen unauffällig gefolgt. Dann wurde noch ein großer Stein vor die Graböffnung gerollt. Der Hauptmann atmete auf. Zwei Wachen ließ er zur Sicherheit am Grab aufstellen. Nun war alles erledigt.

Der Hauptmann durchquerte den Garten, hinter dem das Felsengrab lag. Alles ruhig heute. Alles ruhig!!! Wo sind die Wachen? Entsetzt nähert er sich: Das Grab ist offen. Die beiden Wachen liegen am Boden, als wären sie überwältigt worden. Er stürmt auf sie zu: "Was ist geschehen? Sprecht, Sodaten!" Die beiden sind erschrocken und können nichts erklären. Sie sind benommen und stammeln von einem Licht, hellen Gestalten und einer Stimme. Der Hauptmann versteht nichts, er sieht nur: Die Leiche ist weg. "Die Geschichte ist also doch noch nicht zu Ende"-so denkt er. Und er merkt, seine Angst ist weg und eine Freude macht sich breit. Hier hat das Leben gesiegt und nicht der Tod. Dieser Jesus ist wahrlich Gottes Sohn, das erkennt der Hauptmann nun. Das ganze Leben wird neu, wenn man sich auf ihn einläßt. Welch frohe Botschaft, die uns bis heute bewegt.

Marion Weidner, Gemeindepädagogin