09.12.2023
Gedanken zur Woche - Advent

Bei uns üblich sind die vier Adventssonntage. In diesem Jahr kommt es allerdings so vor, dass wir nur drei Advente haben. Das macht irgendwie Druck. Viele Menschen fühlen sich generell wie getrieben. Kaum sitzt man, bimmelts irgendwo. Dauererreichbarkeit bringt leider auch keine ruhigen Momente zustande. Getrieben wird man von allem Möglichen, was zu tun oder zu erledigen ist. Kaum abgearbeitet, liegt schon wieder der nächste Bescheid im Postkasten. Rechnungen - und alles nicht gefühlt teurer, sondern echt. Getrieben von der Arbeit, von Beziehungen, die nicht richtig laufen. Und jetzt in drei Wochen alles für Weihnachten erledigen. Ehrlich gesagt: Man ist erledigt, aber geschafft hat man nicht das, was man wollte. Viele Veranstaltungen, die der Advents- und Weihnachtszeit etwas Zauber verpassen sollen, enden oft eher im Termin-Marathon. Und man hetzt dann von Besinnlichkeit zu Besinnlichkeit...

Der christliche Kern der Adventszeit ist die Hoffnung auf endgültigen Frieden, der von keinem mehr kaputt gemacht werden kann. Frieden zwischen Menschen und Frieden im eigenen Herzen. Christen glauben, dass Gott diesen Frieden schlussendlich schaffen wird. Die zweite Hoffnung der Adventszeit besteht darin, dass von dem endgültigen Frieden, den Gott schaffen wird, gerade der heutige Tag bestimmt wird. Aber diese zweite Hoffnung ist im Moment eher getrübt. Genug Bilder unserer Tage halten uns davon ab - und unser Getriebensein ebenfalls.

Wodurch kann ich an der Hoffnung festhalten, dass sich der Frieden doch bitte einstellen möge? Ein Versuch wäre es, Jesus Christus direkt einzuladen. Zunächst in meine Gedanken. Schon darin ist viel, dass befriedet werden kann. Dann lade ich ihn ein in mein Tun - Jesus ist ein Friedefürst. Er schickt meine Gedanken und Taten in friedliche Richtung. Ihn schließlich zu bitten, dass er allen Menschen helfen möge, friedfertig zu leben - egal an welcher Stelle - klingt nach sehr viel. Doch auch ein kleines Gebet kann einen großen Gott bewegen. Die Zusage an alle in der Adventszeit vom Friedenskönig Jesus lautet: Siehe, dein König kommt zu dir. Ein Gerechter und ein Helfer.

Eine friedvolle Adventszeit wünscht ihnen

Pfarrer Christian Göbke