26.03.2018
Karwoche und Ostern

Passionsmusik, Kreuzwege und die Osternacht

Magdeburg/Erfurt. (EKM). In der Karwoche vom Palmsonntag bis Karsamstag (25. bis 31. März) gedenken die Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) des Leidenswegs Christi mit großen kirchenmusikalischen Werken, Passionsandachten und Kantatengottesdiensten. Das Osterfest ist dann einer der Höhepunkte des Kirchenjahres. Die Kirchengemeinden der EKM laden zu Gottesdiensten und Konzerten ein. Dazu gehört auch die Feier der Osternacht von Karsamstag zum Ostersonntag (1. April) – ein beliebter Termin für Taufen. Informationen zu Veranstaltungen in der Karwoche und zu Ostern finden Sie im Veranstaltungskalender der EKM unter https://www.ekmd.de/veranstaltungen/.

Hintergrund:
Die Karwoche wird auch "heilige Woche" oder "stille Woche" genannt. Das Wort kommt vom altdeutschen "kara", also wehklagen. Die Karwoche ist die Woche vor Ostern. Sie ist der Höhepunkt der Passionszeit, der Leidenszeit Christi, und beginnt mit dem Palmsonntag, der Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem. Gründonnerstag ist der Tag vor Karfreitag. "Grün" meint nicht die Farbe, sondern wird von "gronan" (greien, weinen) abgeleitet. Gründonnerstag erinnert an das letzte Abendmahl, das Jesus mit seinen Jüngern feiert. Anschließend zieht sich Jesus in den Garten Gethsemane zurück und betet. Dort wird er in der Nacht von den Römern gefangen genommen, weil ihn sein Jünger Judas verraten hat. Der Gründonnerstag erinnert auch daran, wie Jesus einmal seinen Jüngern die Füße gewaschen hat – zum Zeichen, wie Christen einander dienen. In manchen Gemeinden wird darum neben dem Abendmahl zu Gründonnerstag auch eine Fußwaschung angeboten.

Der Karfreitag ist einer der höchsten Feiertage der evangelischen Christen. Am Karfreitag wurde Christus auf dem Berg Golgatha gekreuzigt. Am Mittag verfinsterte sich die Sonne bis zur neunten Stunde, also gegen 15 Uhr. Zu dieser Todesstunde Jesu wird heute in vielen Gemeinden eine Andacht gehalten: ohne Glockengeläut, ohne Orgel und ohne Altarschmuck - oft aber mit der Feier des Abendmahles.

Doch der Tod Jesu soll nicht das letzte Wort haben. Am dritten Tag, so berichtet die Bibel, wird er auferstehen, zum Osterfest. Es ist das älteste Fest der Christen und gilt als Höhepunkt des Kirchenjahres. Gefeiert wird die Auferstehung Jesu und damit die Über­windung des Todes. Besonders sym­bolisch ist die Osternacht, an deren Ende das Licht die Dunkelheit durchbricht. Im Frühgottesdienst wird die Osterkerze entzündet und beim Osterfrühstück der Tag fröhlich begonnen. Die Tradition, in der Osternacht zu taufen, reicht bis in das 4. Jahr­hundert zurück. Bei Rückfragen:

Solveig Grahl, 0162-2048755