09.05.2024
Andacht zu Christi Himmelfahrt

Jedes Jahr und alle Jahre wieder bekommen wir einen arbeits- und schulfreien Tag, 40 Tage nach Ostern, einen Donnerstag geschenkt, den die Menschen verschieden nutzen und auch unterschiedlich nennen.

Wir im Kirchspiel Probstzella wandern zu Christi Himmelfahrt von einer Kirche zu anderen im Angesicht der 950 Jahrfeier in Unterloquitz.

Bei uns geht es nicht um Höhenmeter und Pulsfrequenzen, sondern darum, dass wir diesen Tag angemessen begehen.

Nicht umsonst war Jesus wohl eher ein Wanderprediger, der mit seinen Jüngern von Ort zu Ort unterwegs war und dort viele Gleichnisse aus der Natur mit in seine Predigten über Gott einbezog.

Wir modernen Menschen können vieles davon nicht mehr verstehen, wenn Jesus von den Lilien auf dem Feld oder von Saat und Ernte erzählt.

 In einer Kirche zu einem Gottesdienst zu sitzen ist etwas anderes als mit Menschen durch das Leben zu wandern.

Deshalb machen wir zu Christi Himmelfahrt beides.

Wir sitzen und singen und hören. Wir wandern, staunen, schauen, erzählen, essen, trinken und beten miteinander.

Und da ist auch so manches „Ach“ und so manches „Weh“ und so mancher „Dank“ und manches „Lob“ zu hören.

Alles Dinge die manchmal zum Vorschein kommen, wenn man sich bewegt und nicht in sich selbst verharrt.

Bewegung tut nicht nur dem Körper gut, sondern auch der Seele.

Und wenn man dann noch Gott, den Schöpfer hinter all den Dingen entdeckt, der nicht nur im Frühjahr vieles treiben und wachsen lässt, kann es auch zum Jubel kommen.

Christi Himmelfahrt sagt mir, wir brauchen beides.

Bodenhaftung und einen offenen Himmel.

Standfestigkeit und Beweglichkeit.

Von dieser Welt und gleichzeitig nicht von dieser Welt zu sein.

Aber auch an diesem Freitag, kurz vor dem Wochenende können wir solche Dinge erleben.